Die geheimnisvolle Zeit der Raunächte
Alte Traditionen und Rituale entdecken
Diejenigen, die das Jahresendritual mitgemacht haben, wissen, wie kraftvoll ein bewusster Abschluss und Neubeginn sein können. Heute möchte ich Euch die magische Zeit der Raunächte vorstellen – eine faszinierende Mischung aus Tradition, Aberglaube und spiritueller Einkehr. Diese alten Bräuche wurzeln tief in der Vergangenheit und bergen wertvolle Rituale für die moderne Zeit.
Ursprung der Raunächte
Die Raunächte haben ihren Ursprung vermutlich in der Umstellung vom Mond- auf das Sonnenjahr, die zur Zeit von Julius Caesar eingeführt wurde. Durch diese Reform entstanden 11 Tage und 12 Nächte, die als „Todtage“ bezeichnet wurden, da sie keinen Platz im Kalender fanden. Im Jahr 1691 erklärte Papst Innozenz XII. diese Zeit zur „Zeit zwischen den Jahren“, einer Verbindung zwischen dem weltlichen und dem kirchlichen Kalenderjahr.
Heute gelten die Raunächte als eine besondere Phase der Besinnung, in der man das vergangene Jahr reflektiert und Wünsche für die Zukunft manifestiert.
Die Magie der 12 Raunächte
Die Raunächte beginnen am Abend des 24. Dezember und enden am 6. Januar. Jede Nacht steht symbolisch für einen Monat des kommenden Jahres:
- Raunacht: Januar
- Raunacht: Februar
- Raunacht: März
- Raunacht: April
- Raunacht: Mai
- Raunacht: Juni
- Raunacht: Juli
- Raunacht: August
- Raunacht: September
- Raunacht: Oktober
- Raunacht: November
- Raunacht: Dezember
Dein Ritual für die Raunächte
Für dieses besondere Ritual benötigst du folgende Dinge:
- 13 kleine Zettel
- Ein Gefäß oder Beutel zur Aufbewahrung der Zettel
- Ein feuerfestes Gefäß zum Verbrennen der Zettel
- wer möchte Salbei und Weihrauch zum Räuchern
- Optional: Orakel- oder Tarotkarten
- eine weiße Kerze
Schritt 1: Die Wünsche aufschreiben
Schreibe auf jeden der 13 Zettel einen Wunsch, den du dir für das kommende Jahr erfüllen möchtest. Formuliere deine Wünsche so, als wären sie bereits Wirklichkeit geworden, z. B.: „Ich bin gesund und voller Energie.“
Schritt 2: Zettel falten und aufbewahren
Lege die zusammengefalteten Zettel in ein Gefäß oder Beutelchen.
Schritt 3: Die Wünsche ans Universum abgeben
In jeder Raunacht zündest du die weiße Kerze an, ziehst einen Zettel, ohne ihn zu öffnen, lege den Zettel an dein Herz und bitte das Universum, deine Schutzengel oder an wen du glaubst das er dir beisteht um Hilfe. Anschließend verbrennst du diesen Zettel in einem feuerfesten Gefäß. Mit dem Rauch gibst du den Wunsch an das Universum ab. Nach den 12 Nächten bleibt ein letzter Zettel übrig ,der dort enthaltene Wunsch, um diesen Wunsch darfst du dich im neuen Jahr selbst kümmern.
Optional: Orakel- und Tarotkarten ziehen
Du kannst die Raunächte nutzen, um mit Orakel- oder Tarotkarten eine Tendenz für das kommende Jahr zu ermitteln. Notiere dir welche Gedanken dir dazu kommen. Aber denke daran: Nichts ist in Stein gemeißelt. Wenn dir das Ergebnis nicht gefällt, liegt es an dir, die Verantwortung für dein Schicksal zu übernehmen und aktiv zu handeln.
Alte Bräuche und Aberglaube
Die Raunächte sind auch mit zahlreichen alten Bräuchen und Überlieferungen verbunden. Es hieß, dass man in dieser Zeit besondere Vorsicht walten lassen sollte:
- Keine Wäsche waschen oder aufhängen, da sich die Geister darin verheddern könnten.
- Nicht reisen, backen oder schwer arbeiten, um Unheil zu vermeiden.
- Ordnung halten, denn Unordnung locke Geister an.
Meine Großmutter erzählte mir als Kind, dass die Geister Unordnung mögen und in hängender Wäsche bleiben könnten, was Unglück und Streit ins Haus bringe. Auch wenn solche Geschichten heute oft belächelt werden, regen sie uns dazu an, die besondere Atmosphäre dieser Zeit bewusst zu erleben.
Die Raunächte als Zeit der Reflexion
Nutze die Raunächte, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, Altes loszulassen und voller Zuversicht ins neue Jahr zu starten. Dieses Ritual verbindet uns mit uralten Traditionen und schenkt uns die Gelegenheit, unsere Wünsche aktiv zu gestalten.