Ist Angst ein schlechter Berater?


Angst – ein täglicher Begleiter

Ob die Angst vor Hunden, das Lampenfieber vor einer Prüfung oder die Sorge, vom Partner verlassen zu werden – Ängste begleiten uns in vielen Lebensbereichen und beeinflussen unser Verhalten. Oft sind diese Ängste tief in unserer Kindheit verwurzelt. Laut Psychologen stammen viele unserer Grundängste aus Erfahrungen, die wir schon vor unserem zweiten Lebensjahr gemacht haben.

Unser Unterbewusstsein spielt dabei eine zentrale Rolle, indem es versucht, den Stress, den die Angst verursacht, zu vermeiden. Angst kann jedoch eine selbsterfüllende Prophezeiung werden: Wenn wir uns wiederholt einreden, dass wir versagen, senden wir unserem Unterbewusstsein genau dieses Signal. Es setzt Mechanismen in Gang, die uns letztendlich daran hindern, erfolgreich zu sein.


Angst vor Versagen – Wie wir uns selbst blockieren

Ein häufiges Beispiel ist die Angst, bei einer Präsentation oder Prüfung zu versagen. Gedanken wie „Das schaffe ich sowieso nicht“ verbrauchen wertvolle mentale Ressourcen. Statt die verbleibende Energie in die Vorbereitung zu investieren, fokussieren wir uns auf das Versagen – mit dem Ergebnis, dass wir eventuell tatsächlich versagen, weil wir uns selbst blockieren.


Beziehungsängste – Der Teufelskreis der Verlustangst

Auch in Beziehungen kann Angst destruktiv wirken. Die Angst, den Partner zu verlieren, führt oft zu Eifersucht und einem übertriebenen Bedürfnis nach Kontrolle. Dies kann paradoxerweise genau das bewirken, was man vermeiden möchte: Der Partner fühlt sich eingeengt und distanziert sich. Wie der Psychologe Robert Betz sagt: „Frage dich, wie oft du dich selbst verlassen hast.“ Diese Aussage erinnert uns daran, dass Verlustangst häufig aus einem Mangel an Selbstachtung resultiert.

Diese Angst kann auch dazu führen, dass wir uns in Arbeit vergraben oder uns anderweitig ablenken, um attraktiv und unabhängig zu wirken. Doch indem wir uns und unsere Bedürfnisse vernachlässigen, erschaffen wir das Gefühl, verlassen zu werden, weil wir selbst nicht wirklich präsent sind.


Einblick in die Entstehung von Ängsten

Oft sind unsere Ängste irrational und stammen aus der frühen Kindheit. Ein persönliches Beispiel verdeutlicht dies: Als Kind hatte ich eine panische Angst, über Holzbrücken zu gehen, aus Angst, durch die Spalten zu fallen. Diese irrationale Furcht hat sich durch die Unterstützung meiner Oma und ihren beruhigenden Worten langsam aufgelöst.


Überwindung von Angst durch Konfrontation

Ich selbst habe viele Jahre unter Höhenangst gelitten – immer begleitet von einem mulmigen Gefühl, in die Tiefe zu stürzen. Als ich dann eines Tages einen Hochseilgarten besuchte, wollte ich es wagen und mich meiner Angst stellen. Doch wie es kommen musste, geschah genau das, was ich in meinen Gedanken schon befürchtet hatte: Ich verlor den Halt und hing, wie ein Käfer auf dem Rücken, in den Seilen. Nach dem ersten Schreckmoment wurde mir jedoch bewusst, dass mir nichts passieren konnte, weil ich gut abgesichert war. Dieses Erlebnis hat mir gezeigt, dass, wenn ich mich bewusst absichere und Schritt für Schritt vorgehe, die Angst ihre Macht verliert. Konfrontation ist nicht immer der beste Weg, um mit Angst umzugehen, aber für mich persönlich ist es hilfreich, mich meinen Ängsten zu stellen und sie so nach und nach aufzulösen.


Warum Angst ein schlechter Berater ist

Angst lähmt uns und hindert uns daran, unser volles Potenzial auszuschöpfen. Sie führt dazu, dass wir das, was wir eigentlich vermeiden möchten, oft selbst herbeiführen. Statt die Angst uns kontrollieren zu lassen, ist es wichtig, ihre Ursachen zu erkennen und zu verstehen. Indem wir uns unserer Ängste bewusst werden, können wir schrittweise lernen, sie zu überwinden.



Tipps zur Überwindung der Angst

  1. Erkennen und Annehmen: Der erste Schritt zur Bewältigung ist, die Angst anzunehmen und zu erkennen, woher sie kommt.
  2. Negative Gedanken umformulieren: Tauschen Sie negative Gedanken durch positive Affirmationen aus, z. B. „Ich kann das schaffen.“ Ein Umdenken kann helfen, den Kreislauf der Angst zu durchbrechen.
  3. Professionelle Unterstützung suchen: Bei starken Ängsten oder tiefgreifenden Blockaden kann ein Therapeut helfen, Ursachen aufzuarbeiten und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
  4. Mutig handeln: Das Buch Feel the Fear and Do It AnywayDie Angst vor der Angst verlieren von Susan Jeffers ist ein großartiger Ratgeber, um trotz der Angst aktiv zu bleiben und innere Stärke aufzubauen.


Schlussgedanke: Lass dich nicht von der Angst leiten

Angst ist ein schlechter Berater, denn sie engt uns ein und behindert oft unser Wachstum. Indem wir lernen, uns unseren Ängsten zu stellen und sie Schritt für Schritt zu überwinden, gewinnen wir an innerer Freiheit und Selbstvertrauen. Angst zu erkennen und sie bewusst anzugehen ist der erste Schritt zu einem erfüllteren und selbstbestimmten Leben.

Wenn die Angst so stark wird, dass sie Dir das Gefühl gibt, kaum noch atmen zu können, ist es wichtig, Dich nicht zu scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Niemand sollte alleine mit solchen belastenden Gefühlen kämpfen müssen. Ein erfahrener Coach oder Therapeut kann Dir helfen, Wege aus der Angst zu finden und neue Perspektiven zu entwickeln. Auch ich stehe Dir gerne zur Verfügung. Über das Kontaktformular oder via WhatsApp Business kannst Du mich direkt für ein Erstgespräch erreichen – sei es für Fragen, eine gezielte Beratung oder ein individuelles Coaching.

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