Warum tun wir, was wir tun?


Motivationen, Muster und die Kraft, unser Verhalten zu verändern


Unser Verhalten ist das Ergebnis komplexer Prozesse, die auf tieferliegenden Motivationen, Gewohnheiten und unbewussten Mustern basieren. Manchmal handeln wir aus einem klaren Ziel heraus, manchmal aus Reflex, ohne darüber nachzudenken. Doch hinter jeder Handlung steht eine Kette von Auslösern, Reaktionen und Auswirkungen. Diese Dynamik prägt unser Leben – positiv wie negativ. Doch was, wenn unser „Programm“ nicht mehr funktioniert oder uns unglücklich macht? Die gute Nachricht: Wir können es aktualisieren.


Die Psychologie hinter unserem Handeln: Was uns antreibt

1. Bedürfnisse und Motivationen

Nach der Bedürfnispyramide von Maslow handeln wir primär, um unsere Grundbedürfnisse wie Sicherheit, Nahrung und Zugehörigkeit zu erfüllen. Sobald diese gedeckt sind, streben wir nach Selbstverwirklichung und Sinn. Die Psychologie zeigt, dass unser Verhalten oft darauf abzielt, Schmerzen zu vermeiden oder Freude zu maximieren.

  • Bewusste Motive: Entscheidungen, die wir klar reflektieren, wie Karriereziele oder Beziehungsarbeit.
  • Unbewusste Motive: Verhaltensweisen, die tief in uns verwurzelt sind und aus Erfahrungen oder Prägungen stammen. Beispiel: das Bedürfnis, Konflikte zu vermeiden, um Ablehnung zu verhindern.

2. Gewohnheiten und Muster

Viele unserer Handlungen sind automatisiert – etwa das Scrollen auf Social Media oder die tägliche Tasse Kaffee. Studien zeigen, dass etwa 40% unserer täglichen Entscheidungen aus Gewohnheit getroffen werden (Duke University, 2006). Diese Muster sind nützlich, sparen Energie und geben Stabilität. Doch wenn sie uns einschränken, ist Veränderung notwendig.

3. Emotionale Trigger

Ein großer Teil unseres Verhaltens wird durch emotionale Auslöser gesteuert. Stress, Freude oder Angst können spontane Reaktionen hervorrufen, die wir später vielleicht bereuen oder nicht verstehen. Ein Beispiel: Negative Glaubenssätze, die aus Kindheitserfahrungen stammen, können uns in unbewussten Mustern gefangen halten.


Die Reaktionskette: Auslöser – Reaktion – Aktion – Auswirkung


Jede Handlung beginnt mit einem Auslöser. Das kann ein Ereignis, eine Bemerkung oder sogar eine Erinnerung sein. Darauf folgt eine emotionale oder körperliche Reaktion, die eine Aktion auslöst. Diese Aktion hat wiederum eine Auswirkung auf uns und andere. Dieses Modell zeigt: Wenn wir die Auslöser verstehen, können wir unsere Reaktionen bewusst steuern.


Warum es wichtig ist, sein „Warum“ zu kennen

Dein „Warum“ ist dein innerer Kompass. Es gibt dir Orientierung und hilft, bewusste Entscheidungen zu treffen. Wenn du weißt, warum du etwas tust, kannst du dein Leben aktiv gestalten und auf erfüllende Ziele hinarbeiten.

Stell dir Fragen wie:

  • Warum verfolge ich bestimmte Ziele?
  • Warum reagiere ich mit Wut, Angst, Zorn?
  • Erfüllen mich meine aktuellen Routinen oder lähmen sie mich?
  • Was treibt mich wirklich an?


Ein Update für dein inneres Programm: Wie Veränderung gelingt


1. Erkennen und Reflektieren

Wie ein Computer, der gelegentlich ein Update benötigt, brauchen auch wir Anpassungen. Erster Schritt: Identifiziere „Bugs“ in deinem System – also hinderliche Glaubenssätze oder ungesunde Gewohnheiten.

  • Beispiel: Negative Selbstwahrnehmung („Ich bin unsichtbar“) kann dich daran hindern, dein Potenzial zu entfalten.

2. Alte Muster hinterfragen

Viele unserer Verhaltensweisen stammen aus der Kindheit. Sie entstehen durch Erziehung, Erfahrungen und Überzeugungen. Reflektiere: Welche Regeln hast du damals verinnerlicht, die heute nicht mehr dienlich sind?

  • Tipp: Schreibe deine Glaubenssätze auf und überlege, ob sie wirklich wahr sind oder ob du sie durch neue Überzeugungen ersetzen möchtest.

3. Mut zur Veränderung

Das Buch „Feel the Fear and Do It Anyway“ von Susan Jeffers ist eine wertvolle Ressource, um Ängste zu überwinden. Es zeigt, dass Mut nicht die Abwesenheit von Angst ist, sondern die Fähigkeit, trotz Angst zu handeln.


Ein persönliches Beispiel: Mein Instagram-Weg zur Sichtbarkeit

2017 eröffnete ich meinen Instagram-Kanal. Der Grund? Ich fühlte mich unsichtbar. Mein Umfeld nahm mich kaum wahr, was mich tief traf. Ich reflektierte und erkannte: Dieses Muster entstand in meiner Kindheit, als mir beigebracht wurde, dass es besser sei, sich „anzupassen“, sich unter dem Radar zu bewegen.

Doch diese Unsichtbarkeit begann, mich unglücklich zu machen. Instagram wurde mein Werkzeug, um dieses Muster zu durchbrechen. Obwohl es mich Überwindung kostete, sichtbar zu werden, gab ich meinem „inneren Programm“ ein Update. Heute sehe ich Instagram als Plattform, die mir half, authentisch zu sein.


Vergiss dich selbst nicht: Die Kunst, sich zu sehen

Inmitten von Pflichterfüllung, gesellschaftlichen Erwartungen und alten Prägungen kann es leicht passieren, dass wir uns selbst verlieren. Wir funktionieren, erfüllen Anforderungen und halten uns an Regeln, die oft nicht einmal mehr hinterfragt werden. Doch was bleibt dabei von uns selbst übrig? Wer sollte uns sehen, wenn wir uns selbst nicht wahrnehmen?

Seit 2017 habe ich erkannt, dass der Schlüssel zu einem erfüllten Leben darin liegt, sich selbst zu sehen und für sich einzustehen. Wenn wir uns selbst ignorieren, unsere Bedürfnisse unterdrücken und uns ausschließlich von äußeren Erwartungen lenken lassen, verkommen wir zu stummen, bequemen Dienern – für andere, aber nicht für uns selbst.

Selbstwahrnehmung ist der erste Schritt zur Selbstbestimmung. Sie gibt uns die Kraft, bewusst zu leben und Entscheidungen zu treffen, die uns guttun. Wenn wir uns selbst sehen, beginnen wir, unsere Stimme zu finden und unser Leben so zu gestalten, dass es wirklich uns entspricht. Nur so können wir von innen heraus strahlen und auch anderen authentisch begegnen.

Frage dich: „Sehe ich mich selbst? Lebe ich ein Leben, das mich erfüllt, oder folge ich bloß einem Wust aus Pflichten und Vorschriften?“ Dein Leben gehört dir – erkenne dich, liebe dich und stehe für dich ein. Du bist es wert.


Warum tust du, was du tust? Finde dein eigenes „Warum“

Jeder von uns hat die Möglichkeit, sein Verhalten zu hinterfragen und bewusst zu steuern. Frage dich: Macht mich das, was ich tue, wirklich glücklich? Wenn nicht, ist es Zeit für ein Update. Kleine Veränderungen können große Auswirkungen haben – Schritt für Schritt.

Du hast die Kraft dazu – nutze sie!


Quellen und weiterführende Literatur

Susan Jeffers: Feel the Fear and Do It Anyway Selbstvertrauen gewinnen

Steffanie Stahl: Das Kind in dir muss Heimat finden

Duke University (2006): Studie zu Gewohnheiten und Verhalten.

Maslow, Abraham: Motivation und Persönlichkeit.

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