Was liegt in meiner Macht?

In den letzten Tagen begegne ich vielen Menschen, die über alles schimpfen – über Politik, das Wetter, andere Menschen oder das Schicksal.
Doch wenn ich genau hinsehe, frage ich mich:
Was kann ich wirklich kontrollieren und was nicht?


Was kann ich wirklich kontrollieren?

Meine Gedanken
Meine Entscheidungen
Meinen Umgang mit Situationen
Meine Reaktion auf alles von außen – auf Schmerz, Kritik, Verlust
Meine Haltung – ob ich in der Angst oder im Vertrauen bleibe
Meine Worte – wie ich über andere, über das Leben und über mich selbst spreche
Meine Aufmerksamkeit – worauf ich meinen Fokus richte: auf das Problem oder auf die Lösung


Und was kann ich nicht kontrollieren?

Das Wetter
Die Politik
Den Tod
Die Meinung anderer
Die Zukunft
Dass unser Körper altert
Das Schicksal, das manchmal jede Planung durchkreuzt
Die Handlungen anderer Menschen, selbst wenn sie mich betreffen

Immer wenn mich etwas beschäftigt, frage ich mich:
„Liegt es in meiner Macht?“
Wenn ja, dann handle ich.
Wenn nein, dann lasse ich es los.
Denn alles andere wäre,
wie gegen Windmühlen zu kämpfen.


Weisheit der Gelassenheit

Seneca schrieb:

„Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.“

Er erinnert uns daran, dass Gelassenheit nicht Gleichgültigkeit bedeutet,
sondern die bewusste Entscheidung, unsere Energie dorthin zu lenken,
wo wir wirklich etwas bewegen können.

Der amerikanische Theologe Reinhold Niebuhr fasste diesen Gedanken im berühmten Gelassenheitsgebet zusammen:

„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Diese Haltung verbindet innere Ruhe mit Verantwortung.
Denn es beginnt immer bei uns selbst.

Wie Michael Jackson in seinem Song Man in the Mirror singt:

„If you wanna make the world a better place,
take a look at yourself and make a change.“
(„Wenn du die Welt zu einem besseren Ort machen willst,
sieh dich selbst an – und verändere dich.“)

Veränderung – wo beginnen?

Jede Veränderung – ob in unserem Umfeld, in einer Gemeinschaft oder in der Welt –
beginnt mit der Person im Spiegel.
Viele glauben, ihr Beitrag sei zu klein, um etwas zu bewirken.
Doch jeder freundliche Blick, jedes aufmerksame Zuhören, jedes Wort des Verständnisses
setzt eine Welle in Bewegung, die weiterträgt.

Ein pauschales Urteilen über andere – über Völker, Nationen oder Menschen –
führt uns dagegen nur weiter auseinander.
In jedem Land der Welt gibt es gute und weniger gute Menschen.
Und Demokratie bedeutet, andere Meinungen aushalten zu können –
auch wenn sie nicht der eigenen entsprechen.

Wirkliche Stärke zeigt sich nicht im Lautsein,
sondern in der Gelassenheit,
im respektvollen Miteinander
und im Bewusstsein,
dass Veränderung immer bei uns selbst beginnt.


Zwischen Innenwelt und Außenwelt

Doch das ist nicht immer einfach.
Manchmal verschwimmen die Grenzen zwischen der inneren Welt, die wir beeinflussen können,
und der äußeren Welt, die auf uns einstürmt.
Es braucht Achtsamkeit und Ehrlichkeit, um zu erkennen,
was wirklich in meiner Verantwortung liegt –
und was ich loslassen darf und manchmal auch muss.

Oft ist es unbequem, hinzusehen und den eigenen Anteil daran zu erkennen,
warum Dinge so laufen, wie sie laufen.
Manchmal möchten wir es auch gar nicht sehen,
weil es leichter scheint, die Schuld im Außen zu suchen.

Doch wahre Stärke beginnt dort,
wo wir in uns hineinhorchen und uns fragen:
„Was kann ich tun, um Frieden zu schaffen – in mir und mit anderen?“

Diese innere Macht ist keine Waffe,
sondern eine sanfte Kraft.
Nicht, um andere klein zu machen,
sondern um einen guten Weg für alle zu finden –
manchmal auch, indem wir einer Situation den Rücken kehren,
bevor sie uns selbst zerbricht.

Loslassen ist kein Aufgeben,
sondern die höchste Form von Selbstfürsorge.

Und vielleicht beginnt genau dort,
wo wir aufhören, alles kontrollieren zu wollen,
unser wahres Leben.


Über Wut, Ohnmacht und Verantwortung

Immer wieder begegne ich Menschen, die Wut in sich tragen –
Wut auf vergangene Zeiten, den Ex-Partner, politische Entscheidungen oder auf Fehler der Geschichte,
in manchen Zeiten haben sie selbst gar nicht gelebt.

Diese Wut ist verständlich, doch sie hält uns fest in einer Energie,
die weder heilt noch verändert.
Wut ist oft ein alter Schmerz,
ein Gefühl von Ohnmacht, das wir meist schon seit unserer Kindheit in uns tragen.

Wir können die Vergangenheit nicht ändern,
aber wir können heute entscheiden, wie wir mit ihr umgehen.
Jeder Mensch macht Fehler, lernt, wächst, scheitert und steht wieder auf.

Wahre Stärke entsteht dort,
wo wir verstehen, dass Vergebung und Loslassen keine Schwäche sind,
sondern Wege zu innerem Frieden.


Gleichgültig oder gelassen?

Manchmal wird mir gesagt,
meine ruhige Haltung gegenüber Dingen, die außerhalb meiner Macht liegen,
wirke gleichgültig.
Doch Gelassenheit ist das Gegenteil von Gleichgültigkeit.
Gleichgültigkeit ist Abkehr – Gelassenheit ist Bewusstsein.

Ich habe gelernt, dass es mir und meinem Umfeld mehr bringt,
wenn ich mich auf das konzentriere, was ich beeinflussen kann,
anstatt mich über das aufzuregen,
was ich nicht ändern werde.

Wut oder lautes Schimpfen – vor allem über Dinge,
die weit weg geschehen oder über Menschen, die mich nicht hören –
sind letztlich nur heiße Luft.
Sie verändern nichts,
doch sie verändern mich –
sie rauben Energie, innere Ruhe
und langfristig auch Gesundheit.

Bewusstheit bedeutet,
die eigenen Grenzen zu kennen und zu achten.
Ich kann nicht die Welt retten,
aber ich kann mich um meinen inneren Frieden kümmern.
Und dieser wirkt weiter – leise, aber spürbar.


Körper, Akzeptanz und Achtsamkeit

Auch wenn ich den Alterungsprozess nicht kontrollieren kann,
liegt es in meiner Macht, gut für meinen Körper zu sorgen –
ihn zu achten, zu nähren, in Bewegung zu halten
und ihm Pausen zu gönnen, wenn er sie braucht.

Ich kann entscheiden,
ob ich ihn als Gegner oder als treuen Begleiter sehe.

Natürlich verändert sich mit der Zeit vieles.
Manches „flutscht“ nicht mehr so leicht wie mit 20.
Oder nach einem Unfall oder einer Krankheit treten Einschränkungen auf.
Ich gehe zum Beispiel immer noch mit einem Gehstock.

Aber ich habe mir bewusst gemacht:
Meine Unfälle sind geschehen – ich kann das Ergebnis annehmen
und das genießen, was geht oder noch geht.

Vieles läuft langsamer,
aber dadurch auch bewusster.
Andere Dinge sind nicht mehr möglich –
doch sie hatten ihre Zeit.

Und genau das ist Teil des Friedens,
der entsteht, wenn wir aufhören,
gegen das Unveränderliche zu kämpfen.


Ein stiller Rückblick

Wenn wir uns immer wieder daran erinnern,
worauf wir wirklich Einfluss haben –
auf unsere Gedanken, Entscheidungen, Haltungen und Handlungen –
und lernen, das anzunehmen, was außerhalb unserer Macht liegt,
finden wir zu innerem Frieden zurück.

Doch zu diesem Blick gehört auch,
dass wir uns bewusst machen, was wir bereits geschafft haben –
heute, gestern oder vor langer Zeit.
Im Trubel des Alltags entsteht leicht der Eindruck,
wir kämen nicht voran.

Aber oft sind es gerade die kleinen Schritte,
die zeigen, wie sehr wir uns entwickelt haben.

Denn Gelassenheit zu lernen ist kein einmaliger Erfolg,
sondern eine tägliche Entscheidung:
den Fokus immer wieder dorthin zu lenken,
wo unsere Kraft wirklich wirkt –
nach innen.

Jetzt bist DU an der Reihe

Werde dir bewusst,
dass du viel in deinem Leben beeinflussen kannst –
mehr, als du vielleicht glaubst.
Doch erkenne auch die Grenzen,
an denen jede Mühe vergebens ist.

Fang heute damit an,
deine Energie dorthin zu lenken,
wo sie Gutes bewirkt:
in deine Gedanken, in dein Herz,
in dein Handeln.

Denn wahre Veränderung beginnt immer –
bei dir.

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